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Europa am Katzentisch und Trump am Haken

19. Februar 2025,
Carolin Brüderle

Wenn ich eine Geschichte erzählen würde, dann würde ich sagen, wir befinden uns dort, wo die Hoffnung auf einen Sieg des Guten überrollt wurde und das Düstere das Zepter übernimmt – keine Überraschungswende, jedoch eine, die besser nicht passiert wäre.

Trump hat übernommen. Trump droht fast täglich. Trump spielt sich auf und zeigt uns allen ein zweites Mal, was es bedeutet, ein Autokrat zu sein. In den USA werden wahllos und völlig chaotisch Massenentlassungen getätigt. Sie sollten teils schon wieder rückgängig gemacht werden, jedoch gelang es wohl nicht, die Personen für eine erneute Einstellung zu kontaktieren. Trump wollte den Krieg beenden, in einem Tag. Das ist ihm nicht gelungen. Und was er damit meinte, wird jetzt auch den Letzten unter uns klar. Er meinte sich, seine Deals, Amerika. Er wollte nie Frieden – er wollte seine Ruhe und eine wieder aufblühende Wirtschaft einschließlich guter Deals für die USA. Vor einigen Tagen sagte er noch über Selenskyj: „I like him.“ Heute beschimpfte er ihn als mittelmäßigen Comedian und Diktator, der den Krieg begonnen, sein Volk in den Ruin getrieben habe, für Millionen von Toten verantwortlich sei, indem er alles falsch gemacht habe, und dass er sein Land verlieren werde. Was das ist? – Völlige Unberechenbarkeit bei gleichzeitiger Vorhersehbarkeit.

Wenn es nach Putin und Trump ginge, säße Europa bei den Verhandlungen nur am Katzentisch. Experten sagen, Trump hänge bereits jetzt an Putins Haken, denn er glaube diesem mehr als Selenskyj und den Europäern: Autokraten unter sich.

In Deutschland stehen wir vier Tage vor der vorgezogenen Bundestagswahl. Vorne liegen momentan CDU/CSU sowie die AfD, dahinter SPD und die GRÜNEN. Im TV gibt es eine Menge an Formaten: Einzelinterviews, Duelle, Trielle, Quadrelle oder Bürgerfragen. Doch etwas wirklich Neues bleibt aus.

Wir sorgen uns weiter: um die Löhne, die Renten, das veraltete Schienennetz, das völlig überholte Bürokratiesystem, den Wachstum der AfD, die gestiegenen Kosten, die Inflation, Bedrohungen durch Extremisten, die schon fast in Regelmäßigkeit Unschuldigen das Leben kosten.

Doch es gibt auch Dinge, um die wir uns keine Sorgen machen müssen. Das sind Olaf Scholz Fähigkeit zu Vergessen, Friedrich Merz Überlegenheitsgefühl und Markus Söders Ego.

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